Oskarine
Die Oskarine ist Produkt einer Begegnung der Programmierkünstlerin Ulrike Gabriel mit dem Sprachkünstler Oskar Pastior. Daraus ergab sich die eigentlich unlösbare Aufgabe, Pastiors Lyrik in ein digitales Kunstwerk zu übersetzen; unlösbar deshalb, weil Pastiors Texte selbst als phantastische Software in einer imaginären Programmiersprache PASTIOR gelesen werden könnte, der nichts mehr hinzuzufügen ist. So wurde Ulrike Gabriels Arbeit zu einer Pastior- Lektüre im Medium des Programmcodes. Die Oskarine greift sich aus Pastiors Werk zunächst kombinatorisch veränderbare Texte heraus und verlegt sie generativ in den Computer. Jeder Text ent-steht nach den diesen Gedichten eingeschriebenen Spielregeln, berechnet vom Computer und neu bei jedem Aufruf. Keine der digitalen Lesungen ist gleich, sodass das System die Stimme des Dichters nicht bloß reproduziert, sondern auf immer verschiedene Weise sprechen lässt.(Kommentar: Florian Cramer)