Watschen-Diskurs
Eine wichtige Funktion von Sprache ist, dass sie einem oft das Handeln erspart. Es genügt, über etwas zu reden, und schon braucht man es nicht mehr zu tun. Bei dem Objekt Watschen-Diskurs stehen sich zwei eigenartige Puppen gegenüber, die nur zwei Arten der Interaktion miteinander kennen: Argumente in einem merkwürdigen Disput verbal zu äußern oder dem Gegenüber eine saftige Ohrfeige zu verpassen. Je nach der augenblicklichen Verfassung lässt eine Puppe die andere so lange reden, bis ihr der Geduldsfaden reißt und sie das Gegenüber mit einem gezielten Schlag zum Schweigen bringt. Da die beiden Künstler sich vorher nur auf diese Spielregeln und ein Thema geeinigt, die Sprachinhalte aber getrennt voneinander ausgewählt haben, entsteht ein absurder, dadaistischer Dialog, dessen Rhythmus durch die Frequenz der gegenseitigen tätlichen Angriffe bestimmt ist. Der aus dieser Konstellation resultierende Gesprächsstil mag dem Betrachter seltsam bekannt vorkommen ...Uli Winters
arbeitete als Architekt bei der Architectural Association in London und der Cooper Union in New York. Seine Tätigkeit im Designprozess führte zu einem Interesse an entsprechenden Tools und an interaktiven Projekten wie Apartment oder kürzlich auch der Interactive Table, ein kollektives Interface, das Tastatur und Maus durch eine Gestenerkennungstechnologie ersetzt.> Uli Winters