Poétrica

Poétrica beschäftigt sich mit dem Lesen bzw. der Rezeption in ‚cybriden‘ Situationen: Die Arbeit besteht aus einer Reihe von visuellen Gedichten, die von der Künstlerin aus nicht-phonetischen Zeichen (Dings- und System-Fonts) erstellt wurden, sowie aus einer Teleintervention mit Beiträgen des Internetpublikums, das die gleiche typographische Grundlage benutzt. Alle Textbilder entstehen an beliebigen Orten und werden per SMS, das Internet oder durch WAP übermittelt. Sie erscheinen auch auf großen elektronischen Anzeigentafeln in São Paulo und Berlin. Darüber hinaus werden sie in verschiedenen Ausgabemedien (Mobiltelefonen, Palms, Computern) reproduziert und in einigen Fällen auch großformatig ausgedruckt. Gleichwohl resultieren sie immer in imaginativen Bedeutungen – unabhängig von ihrer Textualität und abgekoppelt von den Orten ihrer Produktion und Übermittlung.


Giselle Beiguelman

wurde 1962 in São Paulo, Brasilien, geboren. Sie ist Medienkünstlerin, schreibt multimediale Essays und lehrt Digital Culture an der Universität von São Paulo (PUC-SP). Zu ihrem Werk gehören die preisgekrönte Arbeit The Book after the Book (1999) sowie Content = No Cache (2000) und Recycled (2001). In letzter Zeit hat sie Kunst für Mobiltelefone (Wop Art, 2001) sowie als Public-Access und Internetstreaming für elektronische Anzeigentafeln entwickelt wie Leste o Leste und Egoscópio (2002). Ihre Arbeiten wurden weltweit gezeigt, u. a. bei: „Net_Condition“, ZKM Karlsruhe; „el final del eclipse“, Fundación Telefonica, Madrid; „Desk – Computer Disasters“, Smart Project Space, Amsterdam; 25. Biennale von São Paulo.


> www.poetrica.net 
> www.desvirtual.com