TRAKLTAKT

Lyrisch-philologische Untersuchung zur Dichtung Georg Trakls im Zeit-Raum ihrer Übersetzbarkeit: Ein Metagedicht in sieben Takten

Der multimediale Hypertext entstand in einem Prozess, in dem André Vallias Gedichte Trakls ins Portugiesische übersetzt hat, um die rhythmischen Strukturen von Original und Übertragung anhand einer dreidimensionalen Oberfläche zu visualisieren und zu vergleichen. Damit verknüpft wurden Rezitationen des österreichisch-brasilianischen “Tropicalia”- Musikers und Schriftstellers Jorge Mautner, Briefe Trakls, Ausschnitte aus Wittgensteins Geheimen Tagebüchern, umgestaltete Fragmente von Walter Benjamins Essay Die Aufgabe des Übersetzers, aleatorische Collagen aus der Musik Anton Weberns und philologische Analysen und Statistiken. Das ‚Übersetzen‘ wird hier buchstäblich und tektonisch, indem das Metagedicht seine Strukturen, Verknüpfungen und seine Materialität zwischen den Sprachen vorführt: eine Durch-Schrift (ein Diagramm) durch verschiedenste Codes, deren hybrides Miteinander heutige Kommunikation bestimmt.


André Vallias

geboren 1963, lebte von 1987-1994 in Deutschland, seither in Rio de Janeiro. Vallias arbeitet als Dichter und Grafikdesigner und ist CEO des Webhauses Refazenda. Er war Kurator der ersten internationalen Ausstellung zur digitalen Dichtung (“p0es1e” 1992). Als Künstler hatte er zahlreiche Ausstellungen. Zu seinen bedeutendsten Arbeiten gehören Nous n’avons pas compris Descartes (1990), Die Verse (1992), IO / rever (1995), Aleer (1996), A encantação pelo riso (2002). Für sein jüngstes Projekt ORATORIO erhielt er den IV. Kulturpreis Sergio Motta für Kunst und Technologie.




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