Vorstellung des Hypertext-Werks "Joe's Heartbeat in Budapest"
Als Beitrag zur Diskussion um die Produktionsweisen digitaler Literatur und um die Fragen bezüglich einer neuen Ästhetik, die digitale Literatur aufwirft, werde ich eine neue Hyperfiction vorstellen, Joe's Heartbeat in Budapest. Dem Entwurf dieses Werks lagen die Fragen zugrunde, "Was kann digitaler Text, was ein Werk auf Papier nicht kann? Was sind die wirklich neuartigen Erfahrungen von Text, die die neuen Medien zu bieten haben?" Meiner Meinung nach sind die neuartigen Erfahrungen von digitalem Text nicht in den Hyperfiction-Werken zu finden, die der Ästhetik der Postmoderne verpflichtet sind, sondern in der Integration der Leserin in die fiktive Welt des Textes, die in den eher verpönten Gattungen von interactive fiction und MUDs entsteht. Um eine ähnliche Integration der Leserin in einen Text zu erreichen, der sich nicht vorrangig als Spiel präsentiert, habe ich für Joe's Heartbeat in Budapest die Form einer Konversation gewählt. Die Textstellen sind die eine Seite der Konversation und die unterhalb des Texts angegebenen Hypertextverbindungen die andere - die Seite der Konversation also, die die Leserin einnimmt. Mein Anliegen war vor allem, die Persönlichkeit des fiktiven Adressaten in Einklang mit den von der Leserin gegeben Antworten zu bringen, und damit eine Annäherung von Du-Figur und Du-Adressat zu erreichen -- ein Experiment, das im Medium des Hypertexts ganz andere Auswirkungen hat, als dies in herkömmlichen Textformen der Fall ist.
Cutting Edges: Or, a Web of Women
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